Übungen zum 18. Jahrhundert
Johann Maximilian Humbracht, 1707 - Leseübung Druckschrift
Kontext: Mit dieser Genealogie lieferte Humbracht den Ahnennachweis für zahlreiche deutsche reichsritterschaftliche Familien. Dieser Nachweis war Voraussetzung für den Zugang von Mitgliedern dieser Familien in die Stifte und Domkapitel der geistlichen Territorien. Da diese Positionen mit beträchtlichen Einkünften verbunden waren, sicherten sie ihren Inhabern, die oft aus kinderreichen Familien mit geringem Territorialbesitz stammten, ein standesgemäßes Auskommen.
Hinweise: Beachten Sie, dass Umlaute als Vokal mit darüber gestelltem "e" geschrieben werden und "y" und "i" sowie "u" und "w" gleichgesetzt werden. Charakteristisch für die barocken Texte sind überlange Sätze. Kommata werden durch Schrägstrich angezeigt.
Quelle: Humbracht, Johann Maximilian: Die höchste Zierde Teutschlandes, und Vortrefflichkeit des Teutschen Adels, (…), Frankfurt/Main 1707, S. 4.
Bericht des ObstLt. Michael v. Janecke 1781 - Leseübung Handschrift
Kontext: Während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges wurden die Engländer von deutschen, vorwiegend hessischen Truppen unterstützt, die die jeweiligen Landesherren gegen entsprechende Subsidien verliehen. Es war einer der größten Soldatenhandel seiner Zeit und geriet rasch in die Kritik der Aufklärer. Mit den zum Teil unter Zwang rekrutierten Söldnern versuchten die Landesherren nicht nur den Staatssäckel aufzubessern, sondern auch das Problem der Überbevölkerung in den Griff zu bekommen. Hier handelt es sich um einen in Kanzleischrift verfassten Bericht des Oberstleutnants Michael von Janecke des hessisch-hanauischen Freikorps an den Erbprinzen Wilhelm in Hanau von 1781.
Hinweise: Beachten Sie, dass im 18. Jahrhundert ein anderer Sprachgebrauch herrschte als heute. Die Rechtschreibung unterschied sich sehr stark, vor allem gab es noch keine allgemein gültigen Regeln.
Typisch sind "th", "y" anstatt von "i" sowie Dehnungs-"h". Namen und Fremdwörter werden häufig in lateinischer Kursive geschrieben.
Hier können Sie sich das Alphabet ansehen.
Quelle: Staatsarchiv Marburg, Best. 4h, Nr. 3112