Eine kleine Bibliothekskunde

Allgemeines

Bibliotheken sammeln traditionellerweise Druckwerke wie Bücher und Zeitschriften, verzeichnen sie in Katalogen und machen sie für interessierte Benutzer*innen verfügbar. Die Sammelgebiete können dabei über Bücher hinausreichen, auch Landkarten, Handschriften und elektronische Medien/Texte werden in Bibliotheken aufbewahrt.
Folgende Typen von Bibliotheken können unterschieden werden:

  • Nationalbibliotheken
  • Landesbibliotheken
  • Universitätsbibliotheken
  • Instituts-/Fachbibliotheken
  • Öffentliche Bibliotheken

Beispiele für Verzeichnisse von Bibliotheken:


Nationalbibliotheken

Nationalbibliotheken haben den Anspruch, die gesamte in einem Staat erschienene gedruckte Literatur zu sammeln sowie die wichtigen im Ausland erscheinenden Bücher und Zeitschriften anzukaufen. Auf Grund des so genannten "Pflichtexemplarrechts" muss jede in einem Land erscheinende Druckschrift, manchmal auch universitäre Abschlussarbeiten wie Dissertationen oder Habilitationen an die jeweilige Nationalbibliothek abgeliefert werden.

Links:


Fachinformationsdienste für die Wissenschaft

Da es in Deutschland lange keine Nationalbibliothek gab, wurde 1949 in der BRD festgelegt, dass einzelne Bibliotheken Fachliteratur zu speziellen Wissensgebieten sammeln sollen, sogenannte Sondersammelgebiete. Für den Bereich der allgemeinen Geschichte war z.B. die Bayerische Staatsbibliothek zuständig.

Die Sondersammelgebiete wurden 2015 in das Programm "Fachinformationsdienste für die Wissenschaft" überführt, welche das Projekt fortsetzt und weiterentwickelt.

Ein Verzeichnis der einzelnen Sammelgebiete finden Sie hier ↗.


Landes- und Kantonsbibliotheken

Landes- und Kantonsbibliotheken befinden sich zumeist in den Hauptstädten der einzelnen Bundesländer bzw. Kantone und sammeln neben Literatur von allgemeiner Bedeutung insbesondere Druckwerke und andere Medien, die einzelne Aspekte der jeweiligen Region behandeln. Manchmal haben sie das Pflichtexemplarrecht für Druckwerke, die in ihrem Einzugsgebiet erscheinen.

Schweiz - Kantonsbibliotheken

Eine Übersicht über die Kantonsbibliotheken der Schweiz ist  bei http://www.bibliothek.ch/kanton/index.php ↗ zu finden. In den Universitäts-Kantonen Basel-Stadt, Bern, Freiburg, Genf, Luzern, Neuenburg, St. Gallen, Waadt und Zürich sind die Kantons- und Universitätsbibliotheken oft zusammengelegt, daher wird man manchmal auf die Universitätsbibliothek verlinkt.


Instituts-/Fachbibliotheken

Die meisten Universitätsinstitute besitzen eigene Fachbibliotheken, die Literatur zu den am jeweiligen Institut gelehrten Inhalten sowie zu den Forschungsschwerpunkten sammeln. Neben der jeweiligen Universitätsbibliothek sind diese Bibliotheken die ersten Anlaufstellen für Studierende.


Öffentliche Bibliotheken

Im Gegensatz zu den bisher genannten Bibliotheken handelt es sich bei den öffentlichen Bibliotheken nicht um wissenschaftliche Einrichtungen, sondern um Bibliotheken, die für interessierte Leser*innen Bücher und andere Medien zur Verfügung stellen, ganz gleich ob es sich um Kriminalromane, Reiseführer, Musik-CDs oder Ratgeberliteratur handelt. Da diese Bibliotheken aber oft auch wissenschaftliche Literatur sammeln, können sie auch für einen Überblick über das jeweilige Untersuchungsgebiet nützlich sein. Oft finden Sie in diesen Bibliotheken Standardwerke, die an anderen Bibliotheken über lange Zeit hindurch entlehnt sind. Manche dieser Bibliotheken wiederum wenden sich auch eigens an Schüler*innen und bieten eigene Programme zu deren Unterstützung an - sollten Sie Lehramt studieren, können Sie diese bei Ihrer zukünftigen Arbeit an einer Schule nützen!

Beispiele für öffentliche Bibliotheken: