Repositorien und Schattenbibliotheken

Allgemein

Als Ergebnis einer Recherche in den genannten Datenbanken und Bibliothekskatalogen erhalten Sie so genannte Metadaten, in diesem Fall bibliographische Angaben, die Bücher, Hochschulschriften und Artikel identifizieren. Immer öfter ist der Zugriff auf eine elektronische Version des kompletten Texts nur ein paar Klicks entfernt, manchmal bleibt Ihnen die Bestellung der papierenen Originals und der Weg zur Bibliothek nicht erspart, denn gerade im Bereich der Geschichtswissenschaften kann – im Gegensatz zu den Naturwissenschaften – auch Literatur, die mehrere Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte alt ist, immer noch für die Forschung wichtig sein. In der Praxis gilt, dass ein beträchtlicher Teil der wissenschaftlichen Literatur des 20. Jahrhunderts nur in Papierform zugänglich ist, was Sie aber auf keinen Fall davor abhalten darf, diese zu verwenden.


Digitalisate

In vielen Fällen sind jedoch elektronische Versionen – im Falle eingescannter älterer Literatur, die vor dem digitalen Zeitalter erstellt wurde, spricht man von Digitalisaten – verfügbar, auch wenn diese nicht zwangsläufig von der Datenbank oder dem Katalog aus verlinkt sind.


Anbieter elektronischer Texte

Aktuelle wissenschaftliche Veröffentlichungen werden zuweilen von deren Autor*innen in so genannte Repositorien hochgeladen, ähnliches gilt für Hochschulschriften; andere Kolleg*innen wiederum verwenden das recht populär gewordene Angebot von academia.edu zur Zweitveröffentlichung ihrer Texte. Urheberrechtsfreie Werke wiederum – im deutschen Sprachbereich zumeist Texte, deren Autor*in 70 Jahre tot ist – stehen oft über die Homepages der Bibliotheken Open Access zur Verfügung, wobei das mit vielen Bibliotheken kooperierende Google Books der größte Anbieter ist; da Google Books auch mit Verlagen zusammenarbeitet, können dort auch etliche weitere, kostenpflichtige Werke ausfindig gemacht werden, wenn auch der Zugriff manchmal nur ausschnittsweise (Snippet-View) oder beschränkt auf wenige Seiten möglich ist.


Schattenbibliotheken

Ein sehr umstrittenes, rechtlich heikles Thema sind die so genannten Schattenbibliotheken wie Sci-Hub oder Library Genesis (LibGen): Diese bieten in Umgehung nationaler rechtlicher Bestimmungen Digitalisate und eigentlich kostenpflichtige E-Books an und garantieren somit für Universitätsangehörige mancher Länder die einzig leistbare Form der Versorgung mit wissenschaftlicher Literatur; ob und in welcher Form solche Angebote in Zukunft bestehen können, ist unklar.

Eine instruktive Präsentation zum Thema der Schattenbibliotheken ↗ hat die Autorin und Internetexpertin Kathrin Passig als Google-Dokument zur Verfügung gestellt.