Schreibwerkstatt - Feedback

Anbei finden Sie einen Vorschlag, wie eine Feedback-Runde zwischen zwei Studierenden gestaltet werden könnte.


Feedback-Runde

Es gibt zwei Rollen: Autor*in und Zuhörer*innen

Was tut die/der Autor*in?

Eingangs: Gibt vor dem Lesen eine kurze Erklärung zum Text ab: Thema, Stadium (roh, kurz vor Abgabe etc.), warum gerade diese Stelle vorgelesen wird.

Vorlesen: Liest langsam, laut und deutlich vor.

• Schweigt vor und nach dem Vorlesen. Gibt keine (entschuldigenden, rechtfertigenden) Kommentare davor oder danach. Kurze Erklärungen sind auf Nachfrage erlaubt.

• Hört zu und macht sich genaue Notizen.

• Antwortet nicht, verteidigt den Text nicht. Dies ist die Chance zu erkennen, wo man sich missverständlich oder unklar ausgedrückt hat.

• Zum Schluss: Stellt Fragen an die Leser*innen (zum besseren Verständnis des Feedbacks).

Was tun die Zuhörer*innen/Leser*innen?

Beim Lesen/Zuhören Notizen machen und dann reihum erzählen:

• Erste Reaktion: Eine positive Aussage über den Text als Ganzes

• Zusammenfassung: Was steht im Text in einem Satz zusammengefasst?

• Inhalt: Worin besteht das Anliegen des Textes? Was will die/der Autor*in sagen/zeigen?

• Stärken: Wo sind die stärksten Stellen im Text? Ist dir ein Satz/ein Wort in Erinnerung geblieben? Was zieht dich an? (anstreichen)

• Bilder: Wo entstehen Bilder in deinem Kopf? Welche?

• Struktur: Wie ist der Text aufgebaut? Logisch? Klar? Holpert etwas?

• Sprache: Wie klingt der Text? Wie sind Wortwahl und Ton?

• Unklarheiten: Was ist dir noch unklar? (Inhaltlich, strukturell, sprachlich)

Worüber würde man gerne mehr wissen?

• Konkrete Verbesserungsvorschläge: Inhaltlich, strukturell, sprachlich.

• Eine abschließende motivierende Aussage zur Überarbeitung.

Vorteil: detailliertes Feedback von einer oder mehreren Personen Nachteil: nur eine Person bekommt Feedback Dauer: 1 Seite = ca. 30 Minuten

 

(nach Judith Wolfsberger (2008), Seminar „Frei geschrieben“, www.writersstudio.at (02.06.2016))