Schreibwerkstatt - Schreibblockaden

Probieren Sie bei Schreibproblemen oder besonders bei Problemen beim Einstieg die Übungen der Schreibwerkstatt zur Themenfindung. An dieser Stelle finden Sie wiederum noch ein paar Tipps zur Planung.


Seitenkalkulator

Die Phasen des Schreibprozesses dauern etwa ähnlich lange. Sicherheitshalber können Sie davon ausgehen, dass die Rohtext-Phase doppelt so lange dauert.

Schreiben muss geübt werden, gehen Sie nicht davon aus, acht Stunden am Tag schreiben zu können. Realistisch ist eine produktive Arbeitszeit von durchschnittlich zwei bis drei Stunden täglich. Bei längeren Arbeiten (Seminar- oder Masterarbeiten) sind über drei Seiten am Tag unrealistisch, zwei sind schaffbar.

 

Formel nach Wolfsberger (2007):

Erwartete Seitenzahl/Schreibtage = Durchschnittliche Seitenzahl pro Tag

 

Für die Rohtextproduktion einer Arbeit von acht Seiten sollten Sie von vier Tagen Schreibzeit ausgehen. Entsprechend können Sie davon ausgehen, dass Sie vier Tage in jeden anderen Teil der Arbeit investieren werden, d.h. Sie können für eine solche Arbeit 20 Tage kalkulieren, zumal Sie in der Regel noch andere Verpflichtungen haben.


Mehrversionenschreiben

Beim Mehrversionenschreiben verfassen Sie mehrere Varianten des gleichen Textinhalts, um hemmenden Perfektionismus zu umgehen. Dieses Verfahren kann hilfreich sein, wenn Sie dazu neigen, sich beim Formulieren zu lange mit der Suche nach dem perfekten Ausdruck aufhalten. Sie müssen die Argumentation noch nicht klar ausgearbeitet haben, sondern entwickeln diese während des Schreibens.

Anleitung:

1. Verfassen Sie einen überschaubaren Textabschnitt, z.B. einen Gedankengang oder ein Unterkapitel (max. 1 ½ Seiten). Gehen Sie dabei wie im Freewriting vor: Schreiben sie für 5 Minuten ohne Unterbrechungen und lassen Ihren Gedanken zum Aufbau freien Lauf.

2. Schreiben Sie eine erste Version. Diese legen Sie mit der Schrift nach unten weg und schreiben sofort im Anschluss eine zweite Version.

3. Die erste Version sehen Sie dabei nicht mehr an. Dann legen Sie auch die zweite Version weg und verfassen eine dritte. Schreiben Sie alle Versionen zügig und idealerweise ohne Pausen.

4. Wenn Sie bei der dritten oder vierten Version angelangt sind, lesen Sie sich alle Versionen nochmals durch.

5. Werten Sie die Ergebnisse aus: Welche Version hat für Sie ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht? Welche Teile innerhalb der verschiedenen Versionen sind besonders gelungen und können womöglich zu einem Rohtext zusammengeführt werden?